Civĭta vecchĭa

[181] Civĭta vecchĭa (spr. Tschiwila Wekkia), 1) Delegation im Kirchenstaate am Mittelmeere, durchflossen vom Arrone, Marta, Mignone, 173/5 QM.; 24,300 Ew.; 2) Hauptstadt darin am Meere, Festung, Hafen, welcher, durch 2 Molos gesichert, Kriegs- u. Freihafen u. zugleich im südlichen Kirchenstaat der einzige Hafen mit bedeutender Ausfuhr ist; Arsenal, Waarenhaus, Theater; Fabrikation des Römischen Alaun; Bischof, Handelstribunal, Seebad, das wegen des milden, durch die Seeluft gemäßigten u. wenig Temperaturwechsel unterworfenen Klimas auch von schweren Kranken mit Vortheil benutzt wird; 8000 Ew. – C. V. ist das Centumcellä der Römer; Kaiser Trajan ließ es, um einen Hafen auf der Westküste nahe bei Rom zu haben, erbauen, daher es auch Portus Trajani hieß. Papst Urban VIII. ließ die Stadt befestigen; Papst Innocenz XII. erklärte den Hafen 1696 für einen Freihafen u. ließ die Wasserleitung von Tragiano bis hierher anlegen. Am 26. April 1849 wurde C. von 1800 Franzosen besetzt u. in Belagerungszustand erklärt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 181.
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