Clairōn

[184] Clairōn (spr. Klärong), Mademoiselle C., eigentlich Claire Josephe Leyris de la Tude, geb. 1723 bei Condé in Flandern von armen Eltern, betrat im 12. Jahre die Bühne, spielte Anfangs in der Italienischen Oper zu Paris die Soubretten u. wurde später in Paris u. in der Provinz Sängerin u. Tänzerin. 1743 trat sie mit größtem Beifall im Théâtre français als Phädra auf u. entschied sich nun für das Fach der Heldinnen. Ihr Stolz brachte sie oft in Zwist mit den anderen Schauspielern; seit 1765, wo sie wegen eines ärgerlichen Auftritts mit Dubois ins Gefängniß gekommen war, betrat sie die Bühne nicht wieder, begab sich an den Hof des Markgrafen von Ansbach, wo sie 17 Jahre als dessen Geliebte lebte, kehrte dann, als der Markgraf die Lady Berkeley ihr vorzog, nach Paris zurück u. st. daselbst 1803. Sie schr.: Mémoires d'Hippolyte Clairon.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 184.
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