Clayton [1]

[200] Clayton (spr. Kleht'n), 1) John, geb. 1693 in der englischen Grafschaft Kent; war Arzt in Virginien u. st. 1773. Nach den von ihm erhaltenen Pflanzen bearbeitete I. H. Gronovius in Leyden die Flora virginica, Leyden 1739–43, 2 Bde. 2) John M., geboren in dem Staate Delaware, studirte die Rechte u. zeichnete sich dann als Advocat aus; in die Gesetzgebung von Delaware gewählt, hielt er zu den Whigs u. ging dann als Senator zum Congreß nach Washington, wo er zu den Gemäßigten gehörte. Nachdem er eine Reihe von Jahren Senator gewesen war, wurde er 1849 unter der Präsidentschaft Taylors Staatssecretär. Sein festes Halten an der Nichtinterventionspolitik gegenüber den Continentalstaaten Europas zog ihm den Tadel der Demokraten, sein Hinneigen zum Süden in der Sklavenfrage sogar die Unzufriedenheit eines Theils der Whigs zu; dazu kam, daß der Vertrag, welchen er in der Nicaraguafrage mit dem englischen Gesandten Bulwer (Clayton-Bulwers-Vertrag, s. u. Nicaragua) abgeschlossen hatte, die Staaten nicht befriedigte u. daß unter seiner Verwaltung der Betrug des Kriegsministers Crawfurd (s.d.) vorkam: daher mußte er mit Taylors Tode (9. Juli 1850) mit dem ganzen Ministerium seine Entlassung nehmen. Er kehrte darauf zu seiner früheren Beschäftigung als Advocat zurück. Nach ihm ist auch die Clayton-Bill genannt, das von ihm eingebrachte u. im Juli 1854 im Senat durchgegangene Gesetz, wodurch die Überschreibung amerikanischer Fahrzeuge in auswärtigen Häfen verboten ward u. die endliche Unterdrückung des Sklavenhandels in Amerika herbeigeführt werden sollte. Er st. 9. Nov. 1856 in New-York.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 200.
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