Columbanus, St.

[282] St. Columbanus, Irländer, geb. um 560; wurde in dem Kloster Bangor erzogen u. dann Mönch. Er ging, um das Christenthum auszubreiten, um 590 mit 12 jungen Männern nach dem Fränkischen Reiche u. ließ sich in einer Wildniß der Vogesen nieder, wo er den Orden der Mönche u. Klosterfrauen des St. C., zu Anegray u. Luxueil für Mönche u. zu Besançon für Frauen nach strengen Regeln gründete. Von dem König Theoderich vertrieben, ließ sich C. mit seinem Schüler[282] St. Gallus zu Bregenz nieder; ging von da nach Italien, gründete das Kloster Bobio u. st. 615. Tag: 21. Novbr.; seine Schriften herausgeg. von Flemming, Löwen 1667. Der von ihm gegründete Orden breitete sich in Gallien u. Italien weit aus, aber seit Ende des 7. u. Anfang des 8. Jahrh. traten alle Klöster nach u. nach zum Benedictismus über. Tracht: durchaus weiß, irländische Tonsur. Auch gab es nach ihm benannte Regulirte Chorherren des St. C. in Irland, aus Mönchen zu Chorherren gediehen, mit 111 Häusern, zum Theil noch bestehend.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 282-283.
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