Duderstadt

[376] Duderstadt, 1) Amt in der hannöverschen Landdrostei Hildesheim; umfaßt den nördlichen Theil des hannöverischen Antheils am Eichsfelde u. zählt auf 11/10 QM. 10,300 Ew. in 28 Gemeinden; 2) Stadt darin, an der Hahle u. Brehme, in einem fruchtbaren Thale, das ehemals die Goldene Mark hieß; katholische u. evangelische Kirche, Ursulinerinnenkloster mit Schule, 43 Fuß hohe Mariensäule; Eisensactorei, Linnenlegge, Fabriken in Band u. Wollenzeugen, Marktschuhmacherei, Bäckerei, Getreide-, Kartoffel-, Hopfen- u. Tabakbau, Bierbrauerei, Pferdemärkte; 4500 Ew. – D. war in alter Zeit eine Mark (Duderstädter Mark) u. hielt dann zur Hanse; es war die Hauptstadt des Eichsfeldes; Anfangs gehörte es zu Braunschweig, 1366 kaufte es Kurfürst Gerlach von Mainz, wiewohl Lüneburg bis in das 17. Jahrh. sein Recht daran nicht aufgab. 1525 eroberte es Herzog Heinrich von Braunschweig; 1633 ließ Herzog Georg von Lüneburg die Außenwerke schleifen. D. kam mit dem Eichsfelde 1804 an Preußen, wurde 1807 Hauptort eines Bezirks im Königreich Westfalen, 1813 von den Preußen besetzt u. kam 1815 an Hannover; hier am 20. Sept. 1852 eine große Feuersbrunst.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 376.
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