Durchgehen

[417] Durchgehen, 1) D. von Pferden, das Laufen von Pferden ohne Willen des Lenkers nach irgend einer Richtung; Hartmäuligkeit, unrichtige Führung od. Scheuwerden sind meist Ursachen hiervon; Trensenreiten auf der Bahn, richtige Zäumung u. Führung gewöhnen das D. am leichtesten ab, nicht aber neue schärfere Kandaren. Für den Augenblick sichert beim Reiten eine Knebeltrense neben der Kandare dagegen; geht das Pferd dann durch, so faßt man diese dicht beim Maul des Pferdes u. zwingt es so zum Umwenden u. bald auch zum Stehen. 2) (Jagdw.), vom Wilde, fliehen, bes. von Schweinen, sich nicht vor dem Hunde stellen; 3) Durchgehenlassen, einen od. einzelne Jagdleute still od. auch laut durch ein Holz gehen lassen, wo sich der Jäger auf den Wechsel stellt u. das herauskommende Wild schießt; dies glückt, bes. bei Rehwild, oft besser als eine eigentliche Treibjagd; 4) von Schiffen, wenn der Anker los läßt u. sie von dem Winde fortgetrieben werden; 5) (Fechik.), das Bewegen der Klinge des Degens unter dem Stichblatt des Gegners weg; 6) (Färbek.), von der Blauküpe, in Fäulniß übergehen.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 417.
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