Erzprobe

[882] Erzprobe, Versuch, welchen man im Kleinen mit Erzen macht, um deren Beschaffenheit u. vorzüglich ihren Metallgehalt kennen zu lernen. Es geschieht dies entweder auf trockenem Wege durch Pochen, Rösten, Schmelzen u. Abtreiben; od. auf nassem Wege, indem man das im Erze enthaltene Metall durch eine Flüssigkeit lösen läßt. Das Verfahren dabei ist bei den verschiedenen Erzen verschieden u. richtet sich nach dem Verfahren der Arbeit im Großen. Vgl. Blei-, Eisen-, Gold-, Kupfer-, Silber-, Zinnprobe u. Schmelzen. Wird eine einzelne Stufe probirt, so heißt es eine Stufenprobe; nimmt man das Erz von einem unter einander gemengten Haufen, gemeine Probe; nimmt man das Erz von dem Waschherde, eine Herdprobe; nimmt man Metall aus einem schmelzenden Werke, welches geschieht, um den Silbergehalt zu erfahren, so heißt es eine Probe aus dem Stiche. Auch von Schlacken u. Gekrätz wird eine Probe gemacht, um zu untersuchen, ob sie einer nochmaligen Bearbeitung werth sind u. als Zusatz gebraucht werden können.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 882.
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