Gentĭus

[164] Gentĭus, König in Illyrien, kam sehr jung zur Regierung, zeichnete sich durch Rohheit u. Trunksucht aus, ermordete seinen Bruder Plator (Pleuratus) u. bedrückte seine Unterthanen; da er durch Seeräuberei u. seine Verbindung mit dem König Perseus von Macedonien den Römern gefährlich wurde, schickten diese 172 v. Chr. eine Flotte u. ein Landheer zum Schutz der Anwohner Illyriens. Darauf machte G. im J. 168 ein förmliches Bündniß mit Perseus, setzte die römischen Gesandten M. Perperna u. C. Petilius gefangen, griff die mit den Römern verbundene Stadt Bassania an u. ließ das Gebiet von Dyrrhachium u. Apollonia verwüsten; der römische Prätor C. Anicius besiegte die Flotte des G., nahm Skodra, die Residenz des G., ein, fing ihn selbst u. schickte ihn mit seiner Familie nach Rom, wo er im folgenden Jahre im Triumph aufgeführt wurde; darauf wurde er nach Spoletum in Gewahrsam gebracht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 164.
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