Gertrud

[254] Gertrud, deutscher weiblicher Vorname. 1) Sta. G., Tochter des aquitanischen Major Domus Pipin von Landen, geb. 626, wurde 646 Äbtissin in Nivelle u. st. 659, Tag: der 17. März. 2) G. (Petronella), Tochter des Herzogs Dietrich II. von Lothringen, Schwester des Kaisers Lothar, Gemahlin des Grafen Florenz II. von Holland, nach dessen Tode 1122 sie die Vormundschaft über ihren Sohn Dietrich VI. führte; sie starb 1144. 3) G., einzige Tochter des Kaisers Lothar II., wurde 1127 an den Herzog Heinrich den Stolzen von Baiern vermählt u. erhielt zur Mitgabe die Belehnung mit Sachsen u. später die Mathildische Erb'schaft. In zweiter Ehe war sie an Heinrich Jasomirgott, Markgraf von Österreich u. Herzog von Baiern, vermählt; sie starb um 1143; ihr Sohn aus erster Ehe war Heinrich der Löwe. 4) G. von Meran, Tochter des Herzogs Berthold IV. von Meran, Gemahlin des Königs Andreas II. von Ungarn, hatte großen Einfluß auf die Regierung, s.u. Ungarn (Gesch.). 5) Sta. G. (Gertrudis), geh. in Eisleben, wurde 1294 Äbtissin bei den Benedictinern u. starb 1334; ihr Tag: 15. November. Sie ist bekannt durch ihre mystisch-visionäre Frömmigkeit u. schr. Insinuationum divinae pietatis exercitia, öfter im 16. u. 17. Jahrh. herausgegeben, u.a. von Mega, 1664, u. französisch nebst Lebensbeschreibung 1676.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 254.
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