Grütze

[739] Grütze, geschrotene od. gestampfte, von den Hülsen befreite Getreidekörner. Die G. ist gröber als der Gries. Man nimmt dazu Haidekorn u. Hafer, seltener Gerste, mahlt sie in den Mahlmühlen, indem man in Stampfmühlen die Hülsen losschlägt u. dann die Körner auf einem gewöhnlichen Mahlgange schrotet, od. in Handmühlen, Grützmühlen, welche zwei kleine Mühlsteine haben. Letzteres geschieht von den Grützmachern, welche zugleich Grützthändler sind. Auch wird die G. nebenbei beim Graupen- u. Griesmachen gewonnen. Hafer-G. bereitet man, indem man den Hafer sorgfältig wäscht, von den leichten Körnern u. Unreinigkeiten befreit, in kochendes Flußwasser schüttet u. unter Umrühren so lange kochen läßt, bis er an den Spitzen wie aufgesprungen erscheint; dann wird er getrocknet u. geschroten. Meist wird sie mit Wasser od. Milch zu Breien od. Suppen benutzt. In Schlesien, in der Lausitz u. in Niedersachsen wird sie auch für Würste (Grützwürste) verwendet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 739.
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