Gundwăna

[779] Gundwăna (Gondwana), ein Landstrich im nördlichen Theile des Dekan (Vorderindische Halbinsel), welcher ungefähr zwischen 19°50' bis 24°30' nördl. Br. u. 94°18' bis 104° östl. L. (v. Ferro) liegt, durchaus gebirgig ist, die östlichen Zweige des Vindhya- u. Mahadeogebirges umfaßt u. in einzelnen Theilen des Landes sich ziemlich über die Meeresfläche erhebt; der Amarkantak ist 5000 Fuß hoch. G. dacht sich nach verschiedenen Stromgebieten ab; die Betwa u. andere kleinere Gewässer fließen nordwärts zum Ganges u. zur Jumna; ostwärts geht der Mahanuddy zum Bengalischen Meerbusen; Tapti u. Nerbudda mit ihren Zuflüssen wenden sich westwärts dem Indischen Ocean zu. Den Hauptstock der Bevölkerung bilden die Gonds (s.d.), nach welchen das Land benannt ist. Letzteres bildete nie eine politische Einheit; verschiedene kleinere Gondfürsten waren den Großmoguls, später den Bhunslas von Nagpore unterworfen; gegenwärtig gehört ein Theil von G., die Districte von Sangor u. Nerbudda, Singrowli, Chota-Nagpore, Sirgoojo, so wie die größere Hälfte der Provinz Nagpore, zu dem unmittelbaren britischen Gebiet; den übrigen Theil von G. nehmen die kleinen tributpflichtigen Fürstenthümer an der Südwestgrenze Bengalens, sowie die Cuttack Mehals ein. In der. Verwaltungssprache des Angloindischen Reichs ist der Name G. nicht mehr in Gebrauch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 779.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika