Hyperĭcum

[678] Hyperĭcum (H. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Hypericineae-Hypericeae, Polyadelphie, Polyandrie L.; Kelch fünfblätterig od. fünftheilig, fünf Blumenblätter, drei u. mehr Griffel, Staubfäden in fünf Bündel verwachsen, Kapsel dreifächerig; Blüthen stets hell- od. goldgelb; Arten: H. perforatum (Johanniskraut), Stängel aufrecht, zweischneidig, Blätter ovallänglich, durchscheinend punktirt, Blüthen in Trugdolden, Kelchblatt lanzettlich, sehr spitz, ganzrandig, noch einmal so lang als der Fruchtknoten, 50 bis 60 Staubgefäße; auf trockenen Wiesen, Heiden, Hügel, sonst als Wundmittel u. innerlich, jetzt nur zur Bereitung des aufgegossenen, durch den rothen Farbestoff Hypericumroth, Anthocyan nach Marcquard, der sich in einzelnen dunklen Zellentagen an der Außenseite der gelben, auch gelben Farbestoff (Anthoxanthin) enthaltenden Corollen findet, roth gefärbten Öls (Oleum hyperici) im Gebrauch; soll das Ascyrum des Dioskorides sein, dessen Hypericon nach Sprengel das heimische H. barbatum L. ist, in Südeuropa. Die von den Hippokratikern benutzte Species scheint H. crispum L. u. die von Nikander als H. montanum bezeichnete Art: H. empetrifolium, das auf Kos sehr häufig ist, zu sein. H. bacciferum, in Mexico, u. H. cayennense, Sträucher in Cayenne, angeblich Mutterpflanzen einer geringen Sorte von Gummigutt; H. ascyron (Peterswurz), in Sibirien, dessen Samen als diuretische Mittel gebraucht wurden; H. hircinum, unangenehm riechend, sonst als Herb. hyperici foediti officinell u. gegen Hysterie angewendet, in Südeuropa; H. oblongifolium Chois., ein aus den Gebirgen von Nepal u. aus Himalaya eingeführter kleiner verästelter, immer grüner Zierstrauch, trägt an den Spitzen der Zweige goldgelbe Blüthen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 678.
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