Ilokische Sprache

[828] Ilokische Sprache auf Manila, mit der Tagalischen (s.d.) verwandt, der sie auch im grammatischen Bau sehr nahe steht. Das Nomen hat weder grammatisches Genus noch Declination, aber einen Artikel: ti, yti, Plur. daguiti für Nom. appell., si für Nom. propr. Der Plural wird zuweilen durch Verdoppelung der ersten Sylbe ausgedrückt, wie basol Sünde, Plur. basbasol, sida Speise, Plur. sidsida. Die Zahlwörter sind. 1 maisa, 2 dua, 3 tallo, 4 uppat, 5 lima, 6 ennem, 7 pito, 8 oalo, 9 siam, 10 polo. Pronomina pers. sind siac, ac ich, sica, ca du, dedi, di er, dada ich u. du, datayo wir (den Angeredeten eingeschlossen), dacami, cami wir (den Angeredeten ausgeschlossen), dacayo, cayo ihr, dacuada, yda, da sie. Die Possessiva werden durch Suffixe ausgedrückt: -co, -c mein, -tayo, -mi unser, /mo, -m dein, -yo euer, -na sein, -da ihr. Ein Relativum fehlt, der Artikel od. die Partikel a, nga vertritt dessen Stelle. Für die Verba gibt es die Präfixe ag, mang, maca, maqui, pa u. das nach dem Anfangsconsonanten eingeschobene um, um Activa od. Transitiva mit verschiedener Bedeutung zu bilden, man wendet jedoch am häufigsten statt der activen die passive Redeweise an. Es gibt ein dreifaches Passivum, je nachdem die Handlung selbst, der Ort od. das Werkzeug der Handlung als Subject des Satzes gedacht wird; das erste bildet sich, indem im Präs. en angehängt, im Präterit. in vorgesetzt od. nach dem Anfangsconsonanten eingeschoben wird: aramid machen, Pass. Präs. aramiden, Prät. inaramid; das zweite Passivum hat die Endung an, wozu im Prät. noch das vorgesetzte od. eingeschobene in kommt: luput bekleiden, Pass. Präs. luputan, Prät. linuputan, beim dritten Passivum wird im Präs. y, im Prät. yn vorgesetzt: cari geloben, ycari, yncari. Das Verbum vertritt häufig die Stelle unserer Adjectiva u. Adverbien, doch fehlen auch eigentliche Adverbia ebenso wenig als Präpositionen u. Conjunctionen. Der Anfang des Vaterunser lautet: amami, sica nga aguian sadi langit, daidaiaoen ti nagaumo, d.h. Vater-unser du der bist im Himmel, geheiligt. werde der Namedein. Vgl. Fr. Lopez, Grammatik, Manila 1617, 1792.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 828.
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