Johanngeorgenstadt

[19] Johanngeorgenstadt, 1) Gerichtsamt im königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirk Zwickau, mit 6634 Ew. in einer Stadt u. 6 Dörfern; 2) Amts- u. Bergstadt darin am Schwarzwasser; Bergmagazin, Berg- u. Klöppelschule, Spitzen- u. Zwirnklöppelei u. Handel, Posamentirer, Fertigung von Blech- u. Tischlerwaaren, Nagelschmiederei, Bergbau auf Eisen, Arsenik, Braunstein u. Schwefelkies; 3770 Ew. In der Nähe, am Fuße des 2900 Fuß hohen Rabenberges, das Eisenhüttenwerk Wittichsthal (240 Ew.) am Schwarzwasser u. das Grenzdorf Jugel (230 Ew.) mit Vitriol- u. Schwefelhütte – I. ist erst 23. Febr. 1654 von protestantischen Bergleuten, welche ihrer Religion wegen aus Böhmen vertrieben worden waren, am Fastenberge angelegt u. nach dem damaligen Kurfürsten Johann Georg I. benannt worden. Der ergiebige Bergbau, anfänglich auf Zinn u. Silber, veranlaßte 1662 die Errichtung eines Bergamtes, dessen Sitz neuerdings nach Schwarzenberg verlegt worden ist; vgl. Engelschall, Chronik von I., Lpz. 1723.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 19.
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