Köcherjungfern

[631] Köcherjungfern (Phryganites, Phryganodea), Unterfamilie der Faltflügler (Plicipennia) u. der Ordnung der Netzflügler, Mund verkümmert, indem Unterkiefer u. Unterlippe verwachsen sind, Fühler lang, borstenförmig, 2 Nebenaugen, Tarsen fünfgliederig; Hinterflügel breiter, längsgefaltet, stark behaart. Leben von Blumensäften an Ufern; die im Wasser lebenden, von Wasserthieren sich nährenden Larven spinnen sich zierliche Röhren (Hülsenwürmer) aus Sandkörnern, Schilfstückchen, Conchylien etc., womit man sie am Grunde flacher Bäche, Wasserlachen u. dergl. schon in den ersten Frühlingstagen (Frühlingsfliegen) herumkriechen sieht, den Kopf u. die ersten Fußpaare hervorstrecken. Aus diesem Gehäuse kommt die 6füßige, mit starkem Gebiß versehene Larve niemals heraus, verpuppt sich darin, indem sie es an einen festen Körper anhängt u. die Oeffnungen weitläufig verspinnt. Die Nymphe hat 4 Beine mit Franzen u. Haaren, bewegt sich schnell, kriecht zur Verwandlungszeit an die Oberfläche des Wassers u. wird geflügelt. Die K. stehen ihrem Ansehen nach den Schmetterlingen nahe, auch ihre Larven den Raupen. Sie fliegen gern Abends, einige Arten oft in großen Schaaren, auch am Tage, gewöhnlich sehr schnell. Gattung: a) Eigentliche Köcherjungfer (Phryganea L.). Arten: Große K. (Ph. grandis), mit braunen, aschgrau gefleckten Flügeln mit einigen weißen Punktten; Rautenfleckige K. (Ph. rhombica), mit rautenförmigem, weißem Fleck; Bärtige K. (Barteule, Ph. minuta). schwarz, Fühlhörner lang, haarig, Larve in Gehäuse von Sand u. Splittern; Graue K. (Ph. grisea) u. m. a. b) Sericostoma Latr., mit einer Art aus Frankreich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 631.
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