Kalkas Mongolei

[243] Kalkas- (Kalkhas-) Mongolei, nordöstlicher Theil der Mongolei, von dem Flüßchen Kalka-Pyra benannt; an Sibirien, die Mandschurei, Songarei u. Turfan grenzend; gebirgig durch Zweige des Altai, Hongur, Kangoi, Kinhan (mehrere Höhen heilig), Quellen des Amur, Kuba, Selenga mit Tamio etc.;[243] See: Talguin, am Kangsai; bewaldet; nur wenig fruchtbare Thäler, gering angebaut; südlich die Wüste Kobi, deren östlicher Theil Steppe der Kalkas-Mongolen heißt; durch die K. geht die Hauptstraße von Kiächta nach China; Einwohner, Kalkas-Mongolen, meist Mongolen, sonst 60,000 Familien (360–400,000 Seelen), darunter Selengiskier an den Quellen des Selenga, Orchon etc.; ein Theil heißt Mekritioner (Naimanen); leben dürftig u. unreinlich, verschmähen selbst Aas nicht, nähren sich von Viehzucht, sind träg, häßlich, werden getheilt in Fürsten (Kutuchta), Adel u. Volk, stehen in lockerem Verhältniß unter China; jetzt durch Kriege sehr geschwächt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 243-244.
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