Kalkbrenner

[244] Kalkbrenner, 1) Christ., geb. 1755 zu Münden in Hessen-Kassel; studirte unter Bach Musik, trat in Berlin in die Dienste der Königin von Preußen, wurde dann Kapellmeister des Prinzen Heinrich u. st. 1806 in Paris; er schr. mehrere Opern u. Abhandlungen über die Fuge u. das Accompagnement; sein Hauptwerk ist Hist. de la musique, n.A. Par. 1822, 2 Bde. 2) Friedr., Sohn des Vor., geb. 1788 in Berlin; bildete sich im Conservatorium in Paris zum Clavierspieler u. Componisten; 1819 ging er nach London, wo er Clementi's Unterricht benutzte u. sich mit Logier verband, 1823 mit Moscheles aufs Festland u. zeigte sich in allen Hauptstädten desselben als Virtuos auf dem Fortepiano; 1824 kehrte er nach Paris zurück u. begründete hier 1834 mit Pleyel eine Pianofortefabrik u. hielt ein Triennium für Clavierspieler; er st. 10. Juni 1849 in Enghien bei Paris u. schr. fast 200 Werke für das Clavier, darunter vier große Concerte, Clavierstücke mit Orchesterbegleitung, Sonaten etc., eine Clavierschule nebst Etuden; aus seinem Nachlaß wurde herausgegeben die Harmonielehre, als Anleitung zum Phantasiren u. Improvisiren für Clavierspieler.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 244.
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