Katechet

[373] Katechet (v. gr.), 1) in der ältesten christlichen Zeit derjenige, welcher den Katechumenen die Glaubenswahrheiten erklärte u. sie zur Taufe vorbereitete. Daher Katechetenschulen, in den ersten Jahrh. n.Chr. die Bildungsanstalten für christliche Lehrer in der Morgenländischen Kirche; verschieden von den Katechumenenschulen, worin aufzunehmende Christen Unterricht empfingen. Bes. berühmt waren durch die Verbindung der Philosophie u. des klassischen Alterthums die Katechetenschulen zu Alexandria, wo als Lehrer Clemens, Origenes, ferner zu Antiochien, wo Lukian, Diodor von Tarsos, Theodor von Mopsueste auftraten, die zu Edessa (gestiftet im 3. Jahrh.) u. die zu Nisibis in Mesopotamien; jetzt 2) welcher bes. religiösen Unterricht, durch Frage u. Antworten ertheilt; 3) in manchen Gegenden auf Dörfern Titel eines niederen Kinderlehrers; 4) auch junger, noch nicht ordinirter Prediger.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 373.
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