Kattunweber

[386] Kattunweber, zünftige Leinweber, welche ausschließlich Kattun weben u. an Fabrikorten leben. Gewöhnlich bekommen sie das Garn von dem Fabrikanten u. liefern das fertige Stück gegen Stücklohn wieder ab. Webstuhl u. Handgriffe sind wie bei den Leinwebern. Das Schußgarn wird blos gespult, das Kettengarn gespult, geschert, aufgebäumt, u. wenn nicht schon vor dem Aufbäumen, wenigstens vor dem Weben geschlichtet, d.h. durch dünngekochte weiße Stärke od. dünnen Kartoffelbrei gezogen, wodurch es mehr Festigkeit bekommt. Diese Stärke, Schlichte, wird später durch Bleichen wieder ausgezogen. Beim Weben auf Maschinenstühlen hat man eine besondere Schlichtmaschine, auf welcher, die Kette vor dem Aufbäumen geschlichtet wird. Übrigens nimmt man zum Einschlag des Kattuns einen um einige Nummern feineren Faden als zur Kette.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 386.
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