Kernbeißer

[439] Kernbeißer (Loxia), Gattung aus der Familie der kegelschnäbeligen u. der Unterfamilie der sinkenartigen Singvögel; Schnabel stark, oben u. unten erhaben, an der Wurzel sehr dick; Zunge ganz, am Ende gleichsam abgeschnitten; Zehen ganz getrennt; in Waldungen; fressen Pflanzensamen; stand sonst unter dem Geschlecht Fink (Fringilla), zerfällt jetzt in die Untergattungen: Eigentlicher K. (Coccothraustes Cuv.), Gimpel (Pyrrhula), Hakenkernbeißer (Corythus), Kreuzschnabel (Loxia). Arten: a) Kirschkernbeißer (Gemeiner K., Cocc. vulgaris Weid., Coccothraustes), grau, braun u. fleischfarben, auf den Flügeln ein weißer Querfleck, Kehle schwarz; scheu, fliegt schnell, sitzt im Sommer hoch auf den Bäumen, im Winter läuft er im niederen Gebüsch umher; im gemäßigten Europa u. Rußland, mehr Strich- als Zugvogel; lockt Ita, tziß, fliegend zuck zuck, singt leise u. klirrend; frißt Samen der Roth- u. Weißbuchen, Wachholderbeeren, Leindotter u.a. Samen, knackt Kirschkerne; sein Nest auf Bäumen u. Sträuchern in Buchwäldern; legt 4–5 stumpfe aschgraugrüne Eier; wohlschmeckend; den Kirschbäumen schädlich; b) Reisvogel (Cocc. oryzivora), aschgrau, Scheitel u. Schwanz schwarz, Backen weiß, Bauch, Beine u. Schnabelgrund fleischroth; Länge 5 Zoll; lebt in Ostindien, wo er den Reisfeldern sehr schadet; wird bei uns oft als Singvogel gehalten; c) Canadischer, Rother K., so v.w. Hakenkernbeißer; d) Gelehriger K., so v.w. Gimpel; e) Scherenschnäbeliger K., so v.w. Kreuzschnabel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 439.
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