Knetmaschine

[601] Knetmaschine, 1) für Kautschuk, besteht gewöhnlich aus einer mit Zacken u. Zähnen besetzten Walze, welche das zerkleinerte u. gewaschene Kautschuk zwischen einem feststehenden, von unten erwärmten trommelartigen Gehäuse von Gußeisen durcharbeitet; 2) für Brodteig hat man deren mehrere; z.B. ist der Trog durch eine siebartig durchlöcherte Schiedwand in zwei Hälften getheilt; in der einen wird der Teig angemacht, dann der Trog mit einem Deckel geschlossen u. nun der Teig durch zwei Kolben abwechselnd aus der einen Hälfte des Troges durch die Schiedwand hindurch in die andere gepreßt; od. im Trog wird ein Rührapparat in Thätigkeit gesetzt, dessen Messer sich um eine horizontale Welle drehten. Die neueste von W. E. Newton besorgt das Anmachen des Teiges, das Vermengen mit Sauerteig u. das Kneten zugleich u. zwar ununterbrochen. Das Mehl befindet sich in einem, nach unten sich etwas erweiternden, verticalen Cylinder, dessen Boden auf einer vertical stehenden Welle sitzt u. mit einem verticalen Schlitz u. einem stellbaren Messer darüber versehen ist; so wie sich der Boden dreht, schabt das Messer gleichmäßig Mehl ab, u. dieses fällt durch den Schlitz auf eine darunter befindliche, sich ebenfalls mit drehende, geneigte Platte, von der es in die nach dem Umfang liegenden Theile des darunter stehenden Troges eingestreut wird; unter der Mehlzuführungsplatte liegt eine zweite, sich ebenfalls mit drehende Platte, über welche Wasser aus einem an der verticalen Welle angebrachten schalenförmigen Gefäße in den Trog einfließt; der Sauerteig endlich befindet sich in einem seitlichen Zuführungstrichter, welcher unten in den Trog mündet; an der Einmündungsstelle ist eine kleine Welle angebracht, welche bei ihrer Umdrehung in gleichen Zeiträumen gleiche Portionen Sauerteig in den Trog liefert. Der so gemischte Teig wird in dem Troge durch zwei mit Klingen besetzte, an der verticalen Welle drehbare Arme durchgeknetet u. fällt zuletzt durch ein Loch im Troge in ein untergesetztes Gesäß. Die Maschine arbeitet also ununterbrochen, da am Rande beständig Mehl u. Wasser zu- u. der geknetete Teig in der Mitte abgeführt wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 601.
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