Kreisel

[789] Kreisel, Spielwerkzeug für Kinder; Arten: a) hölzerner Kegel, von der Spitze bis zur breiten Seite mit vertieften Ringen; die Spitze dient als Fuß, auf derselben sich drehend, läuft der K. auf einem glatten Fußboden herum, wenn man ihn mit einer kleinen Peitsche treibt, denn indem man nach dem K. haut, wickelt sich die Peitschenschnure um ihn herum u. unterhält ihn in der Kreisbewegung. Um ihn zuerst in Lauf zu bringen, wickelt man die Peitschenschnur um denselben, stellt ihn mit der Spitze auf den Fußboden u. zieht die Peitsche schnell ab. Bei den Römern hieß der K. Turbo, bei den Griechen Bembix, Rhombos od. Strombos (dagegen war der Trochos, s.d., etwas ganz anderes); b) (Brummmönch), hölzerne hohle Kugel, an der Seite mit einer viereckigen Öffnung, unten mit einem dünnen runden Holze als Fuß; dazu gehört ein Kloben (Nonne), ein ungefähr 8 Zoll langes Stück Holz mit einem Auge, in welches der Fuß des Kreises bequem paßt. An der Seite des Auges ist noch ein kleines Loch, durch welches man ein Stück Bindfaden zieht, welchen man um den Fuß des Kreisels windet, u. wenn man den umwickelten Fuß in das Auge gesteckt hat, zieht man den Bindfaden durch das kleinere Loch ab, wodurch der K. herausspringt u., sich drehend, lange auf dem Fußboden herumläuft; c) eine andere Art hat statt der Kugel blos eine Scheibe u. wird auf dieselbe Art in Bewegung gesetzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 789.
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