Kreuzer [1]

[802] Kreuzer, süddeutsche Scheidemünze, a) die K. der neueren Österreichischen Währung des 45 Guldenfußes (Neukreuzer), 100 K. = 1 Gulden2/3 Vereinsthaler od. 20 Sgr.) daher 1 K. genau 2 Pf. sächsisch; 5 K. = 1 Sgr. (Ngr.); diese Kreuzerstücke sind durchgehends von Kupfer; b) die K. des Rheinischen od. 521/2 Guldenfußes, 60 K. = 1 Gulden (7 Gulden = 4 Vereinsthaler), also 7 K. genau 2 Sgr., 1 K. = 33/7 Pf. preußisch; 1 K., theils in Silber, theils in Kupfer (von einigen Staaten werden auch 1/2 K. u. 1/4 K. gleichfalls in Kupfer geschlagen) 3 K. u. 6 K. in Silber. Die K. kommen zuerst in den Münzedicten von 1490 vor u. als älteste werden die tyroler Etschkreuzer genannt, nach diesen die schwäbischen u. fränkischen Kreuzdreiheller; der Name kommt von dem, nach der Sitte des Mittelalters auf die Münzen christlicher Fürsten geprägten Kreuz her; jetzt führen die K. das Wappen des Landes, in welchem sie geschlagen sind. Nach der früheren Österreichischen Währung des 20Guldenfußes zerfiel der Gulden in 60 K. u. waren 3 K. = 1 Kaisergroschen, 4 = 1 leichter Batzen, 5 = 1 guter Batzen, 10 = 1/2Kopfstück (Zehnkreuzer), 20 = 1 Kopfstück (Zwanzigkreuzer), 30 K. = 1/2 Gulden (Dreißigkreuzer), 60 = 1 Kaisergulden, 90 = 1 Reichsthaler; außerdem hatte man noch schwere od. Wechselkreuzer (leichte Pfennige) als Rechnungsmünze, = 4 Pf., wovon 72 = 1 Reichsthaler.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 802.
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