Lausfliegen

[170] Lausfliegen (Eproboscidea, Puppenleger, Pupipara Latr., Nymphipara Réaum.), Familie der zweiflügeligen Insecten; statt des Rüssels sind zwei zusammenschlagende Kinnladenborsten auf einem walzenförmigen, kurzen Stücke u. werden durch zwei schmale Blättchen bedeckt, od. kommen aus einer Röhre; der Kopf ist zum Theil od. ganz mit dem Bruststücke eins; Leib kurz, flach, breit; Beine zweiklauig; laufen schnell, einige sind flügellos, bringen, da sich die Larve schon im Mutterleibe verpuppt, gleich die, übrigens große, anfangs weißliche, dann braune Puppe zur Welt; jedoch nur eine. Man theilt diese Familie auf folgende Weise ein: A) Coriaceae, Kopf deutlich, Brustschild viereckig; Gattung: L. (Pferdelausfliege, Hippobosca L.), die Larve ist die Pferdelaus; hat keine Ringe; dazu gehören nach Latreille: a) Vogellausfliegen (Ornithomya Latr.), Kopf schmäler als Bruststück, Augen mit Nebenaugen Fühler blattartig, gezahnt, beharrt, Flügel mit deutlichen Längsnerven; Arten: Schwalbenlausfliege (O. hirundinis, Stenopteryx h.), Flügel lanzetförmig, dunkelgrün, häufig auf jungen Schwabben; Grüne Vogellausfliege (Ornith. viri, dis), grün, Bruststück oben schwarz, auf Sperlingen, Rothschwänzchen etc., O. avicularia u.a. Leach theilt diese Gattung wieder in die Gattungen Feronia, Ornithomya, Sternopteryx, Oxypterum; b) Melophagus (Mel. philus Nitzsch), Flügel u. Augen undeutlich; Art: Schaflausfliege (M. ovinus), röthlich, in der Wolle der Schafe. Hierdie Untergattung Lipolepha u. Braula Nitzsch); c) Strebla Dalm., Flügel gekreuzt über dem Leib; d) Hippobosca, mit Flügeln u. sehr deutlichen Augen, höckerigen Fühlhörnern mit Rückenborste; Art: Gemeine Pferdelausfliege (H. equina), braun, mit weißgeflecktem Bruststück: bei Pferden u. Ochsen meist unter dem Schwanze. B) Phthiromyiae, flügellos, Kopf klein od. fehlend; Gattung: e) Fledermausstiege (Nycteribla Latr., Phthiria Herm.) Augen u. Fühler sind nur kleine Knötchen; gleichen Milben od. Spinnen; auf Fledermäusen; Art: Gemeine Fledermausfliege (V. vespertilionis); f) Bienenlaus, s.d. 1).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 170.
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