Linguet

[395] Linguet (spr. Länggeh), Sim. Nic.-Henri, geb. 1736 in Rheims, lebte seit 1762 als Advocat u. Literat in Paris, wo er sich durch seine rücksichtslose Polemik gegen seine Standesgenossen u. die Gelehrten allgemeinen Haß zuzog. Wegen der Heftigkeit seiner Sprache im Journal de politique et de lit. (schon seit 1744 herausgegeben, seit 1777 erneuert), mußte er Paris verlassen, ging zu Voltaire nach der Schweiz u. dann nach London, wo er die Annales polit., civ. et lit. seit 1777 herausgab, ein Schmähblatt gegen alle Stände u. Parteien. Deshalb mußte er in die Bastille wandern. Nach seiner Befreiung lebte er in London, Wien u. Brüssel; in der Revolution wurde er der Tyrannenschmeichelei angeklagt u. 1794 hingerichtet. Er schr.: Hist. du siècle d'Alexandre, Amsterd. 1762; Hist. des révolutions de l'empire rom., Par. 1766, 2 Bde.; Théorie des lois civiles, 1767, 3 Bde.; Hist. impartiale des Jésuites, 1768; Considérations sur l'ouverture de l'Escaut, 1787, 2 Bde., u. v. a. Schriften, unter andern eine, worin er bewies, daß das Brod als Nahrungsmittel schädlich wäre.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 395.
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