Liparische Inseln

[406] Liparische Inseln Liparaeorum insulae, Liparenses, Lipărä, Äolische Inseln), Inselgruppe von 17 Eilanden u. Klippen, im Norden von Sicilien, zur Provinz Messina gehörig; die bedeutenderen sind: Stromboli, Panaria, Lipari, Vulcano, Salina, Filicudi u. Alicudi; die kleineren: Dattalo, Panarelli, Bottero, Tilanavi, Lisca-Bianca, Lisca-Nera, Basiluzzo; sie sind vulkanischen Ursprungs, zum Theil noch vulkanisch (Strombali, Vulcano u. Bpari), theils bewohnt (22,000 Ew.), theils unbewohnt, fruchtbar u. gut angebaut u. bringen Getreide, Oliven, Wein, Korinthen, Feigen, Schwefel, Borax, Alaun, Nitrum, Bimsstein, Schwefel. Eine der Hauptinseln: Lipari (sonst Lipara od. Meligunis), ist gebirgig (Campo bianco), sehr fruchtbar, sonst mit brennenden Vulcanen besetzt, hat jetzt nur noch erloschene, doch verschiedene heiße Quellen u. Dampfsprudel; bringt Südfrüchte, Wein (Liparischen Wein, rothen u. weißen Malvasier), Öl, Korinthen, Kaninchen, Rebhühner, Bimsstein, Schwefel, Alaun; ist 5 QM. groß u. hat 15,000 Ew.; Hauptort auf der Ostküste Lipari (sonst Lipara), Stadt mit zwei Häfen, Castell, Kathedrale, Bischof; hat Mineralquellen u. heiße Quellen, welche zu Bädern benutzt werden, etwas Handel u. 17,600 Ew. – Bei Homer heißen diese Inseln Planktä (irrende) od. Plotä (schwimmende), wegen ihrer vulkanischen Natur auch Vulcaniä od. Hephästiades. Äolos (daher auch Äolische Inseln) u. Liparos colonisirten sie. Gewöhnlich werden vier (Hiera, Lipara, Strongyle u. Didyme), von Andern sieben od. neun genannt. Um 580 v. Chr. wanderten Knidier u. Rhodier ein u. vermischten sich mit den Lipariern. Zur Seemacht geworden, trieb Lipara nun Seeräuberei, wurde von Carthago abhängig u. im ersten Punischen Kriege von den Römern erobert.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 406.
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