Logotypie

[471] Logotypie (v. gr.), ein schon vor Erfindung der beweglichen metallnen Lettern angewandtes Verfahren, mittelst der Holzschneidekunst auf hölzernen Tafeln od. Platten, Wörter, sowie ganze Sätze u. Abbildungen erhaben auszuschneiden od. auszustechen u. dieselben zum Druck zu benutzen. In neuerer Zeit ist man wieder auf den Gedanken gekommen, mit Hülfe der Galvanoplastik einzelne, in einer Sprache sich öfter wiederholende ganze Wörter u. Sylben (Logotypen, wie z.B. in, an, re, se, to, of, on) anzufertigen, um dadurch dem Schriftsetzer einen Vortheil zu gewähren u. größere Correctheit zu erzielen. Doch ist bis jetzt nur wenig Gebrauch von der L. gemacht worden, da die Kosten einer solchen Einrichtung bedeutend u. der Nutzen verhältnißmäßig nur gering ist. Die L., von Stanhope erfunden, waren in dem 1785 in London herauskommenden Daily Universal Register u. in der 1788 an dessen Stelle tretenden Times angewendet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 471.
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