Magnis

[716] Magnis, eine ursprünglich aus Schweden von einem uralten Geschlechte Gothlands abstammende, seit 1620 gräfliche Familie. 1) Johannes Magni, geb. 1488 in Linköping, eiferte gegen die Religionsveränderungen Gustav Wasa' s, wurde deshalb aus Schweden vertrieben, ging nach Rom, wo er vom Papste das Bisthum Mantua erhielt, u. st. 1541 in Rom; sein Sohn Lazarus ist Stammvater der Grafen M. gewesen. 2) Graf Franz, ein Enkel des Lazarus, war kaiserlicher Feldmarschall u. zeichnete sich in der Schlacht auf dem Weißen Berge bei Prag aus (1620), weshalb er vom Kaiser Ferdinand II. die Grafenwürde erhielt; er gründete das adelige Fräuleinstift in Brünn u. mehre Schulen u. Klöster u. stiftete 1661 das Majorat Straznitz (4 QM. mit 13,031 Ew. in 16 Ortschaften) im mährischen Kreise Hradisch; außer diesem Majorat ist die Familie in Preußisch-Schlesien begütert; ihr jetziger Chef ist: 3) Graf Anton, geb. 1786, ist preußischer Major a. D. u. seit 1829 mit Sophie geb. Gräfin Stadion-Warthausen-Thannhausen vermählt; sein Sohn Anton, geb. 1823, Landesältester u. Kreisdeputirter des Kreises Glatz, ist der dermalige Besitzer der Majoratsherrschaft.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 716.
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