Malesherbes

[795] Malesherbes (spr. Malserb), Chrétien Guillaume Lamoignon, de M., geb. 1721 in Paris, wurde 1750 Präsident der Steuerkammer, bekämpfte als solcher die Mißbräuche der Generalpächter, bes. auch die sogenannten Lettres de cachet; 1771 zog er sich auf seine Güter zurück, kam 1774 von Neuem an die Spitze der Steuerkammer, welche man wieder errichtete, war 1775–1776 Minister des Innern, lebte den naturhistorischen Studien u. machte größere Reisen, kehrte aber zu Anfang der Revolution nach Paris zurück. Als Ludwig XVI. vor Gericht gestellt wurde, trat er vergebens als dessen Vertheidiger auf. Bald darauf wurde er nebst seiner Tochter u. Enkelin eingekerkert u. 22. April 1794 guillotinirt. Als Director des Buchhandels beschützte er vor der Revolution die Freiheit der Presse; er schr.: Discours u. Remonstrances, Par. 1779, u. mehreres über Ackerbau u. Naturkunde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 795.
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