Malz

[806] Malz, Getreide, bei welchem man durch Kunst das Hervortreiben der Wurzelkeime bewirkt hat, u. welches alsdann getrocknet wird. Man macht bes. Gersten malz, doch auch Weizen-, Hafer- u. Dinkelmalz, u. gebraucht es zur Bereitung des Bieres, Essigs u. Branntweins, s.u. Bierbrauen II. A). Die Malzdarre ist eine Vorrichtung zum Austrocknen des Malzes; sie besteht aus vier Mauern in einem länglichen Viereck; die obere Seite hat unten eine platte, gewölbte od. dachförmige Gestalt (deren oberer scharfer Theil Brustbaum heißt), od. ist offen, u. wird dann mit eisernen Stangen (Darrbalken) belegt. Darauf werden durchlöcherte Breter (Darrbreter), od. durchlöcherte Bleche (Darrbleche), od. in einem Rahmen befindliche Gitter von Holz od. Eisendraht (Darrhorden) aufgelegt u. auf sie das Malz geschüttet. Es gibt verschiedene Constructionen von Malzdarren von Eytelwein, Kliczka, Rietsch, Zschack u. A., welche bes. Ersparung von Brennmaterial u. Anwendung anderer Brennmaterialien als Holz, od. Zeitersparung durch Beförderung des Darrens etc. erstreben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 806.
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