Manometer

[836] Manometer (Manoskop), 1) früher eine von Otto von Guericke erfundene Vorrichtung, die Dichtigkeit der Luft zu messen; besteht aus einer hohlen kupfernen ausputzbaren Kugel, welche an das eine Ende eines Wagebalkens befestigt wird; an dem andern Ende der Wage wird durch ein Gegengewicht das Gleichgewicht hergestellt. An der Zunge der Wage ist ein Gradbogen angebracht, um den Ausschlag derselben genau zu berechnen. Wird nämlich die hohle Kugel ausgepumpt od. wird nur der Druck der atmosphärischen Luft gewogen, so steigt jene Kugel in, der Luftverdünnung entsprechendem Grade. Varignon, Fouchy, Gerstner u. Andere haben noch verschiedene Verbesserungen angebracht, um die Zunge der Wage empfindlicher zu machen. Jetzt 2) Apparat, um mit Hülfe von Flüssigkeitssäulen den Druck des in einem Kessel eingeschlossenen Dampfes zu messen. Er ist in einfachster Gestalt eine heberförmige, halb mit Quecksilber gefüllte Röhre, deren einer Schenkel mit dem Dampfkessel communicirt, während der andere Schenkel offen ist. Die Höhe, um welche die Quecksilbersäule in der letztern die in der erstern übersteigt, gibt an, um wie viel der Dampfdruck den Druck der Atmosphäre überwiegt. Zur Messung sehr starker Spannungen (z.B. auf Locomotiven) Pflegt man eine große Zahl (z.B. 16) unter einander zusammenhängender heberförmiger Röhren anzuwenden, von denen jede halb mit Quecksilber, halb mit Wasser gefüllt ist. Die Steighöhe in der letzten Röhre ist dann nur etwa der 15. Theil der sonst zu beobachtenden. Auch können die dem Kessel zugewendeten von Eise- u. nur die letzte muß von Glas sein.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 836.
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