Mehlkäfer

[85] Mehlkäfer (Tenebrio), Gattung der Schattenkäfer; Körper länglich, fast walzenförmig, Rücken flach, Halsschild von der Breite der Flügeldecken, fast quadratisch; Beine schlank u. kurz, Fühlhörner nach dem Ende zu dicker; Aufenthalt dunkle Orte, in Küchen, Speisekammern, die Larve in Mehl, Eßwaaren, faulem Holze. Art: Müller (T. molitor), schwarz, glänzend, unten braunroth, Flügeldecken zart gestreift, in Mühlen häufig; die Larven (Mehlwürmer) sind rothgelb, ziemlich harthäutig u. leben in Mehl, in den Staubwinkeln u. Fugen der Getreideböden, in Hühner- u. Taubenmist; sind ein gutes Futter für die Singvögel, doch darf man denselben täglich nur 3–4 Stück geben, da sie in größerer Menge den Vögeln schädlich sind. Um sie zu fangen, legt man auf Getreideböden ein angefeuchtetes Tuch od. Brod u. findet nach kurzer Zeit einige darunter gekrochene Würmer. Um auch im Winter Mehlwürmer zu haben, unterhält man Mehlwürmerhecken; man thut in einen großen, inwendig glasirten Topf faules Holz, Stückchen Brod, Mehl, Kleie, wollene Lappen u. einige Mehlwürmer, welche sich nach einem halben Jahre schon sehr vermehrt haben. Den Winter über muß man den Topf in der Stube haben, ihn auch bisweilen mit Bier anfeuchten; andere Arten: T. obscurus, Lorines u.a.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 85.
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