Moira [3]

[353] Moira, Francis, Lord Rawdon, Graf M., Marquis von Hastings, geb. 1754 in Irland, aus einer normännischen Familie; den Titel Hastings erbte er von seiner Mutter, der Erbtochter dieses Grafenhauses; zeichnete sich als Offizier im Amerikanischen Kriege aus, bes. bei Banners-Hill u. beim Sturm auf Fort Clinton, wo er Major wurde; 1780 leitete er als Oberst den Rückzug nach dem Siege von Camden während der Krankheit des Lords Cornwallis, stellte den Amerikaner Isaak Haynes vor ein Kriegsgericht u. ließ ihn erschießen, weshalb ihn der Herzog von Richemond beim Gericht der Peers verklagte. Er legte sein Commando als General nieder u. wurde auf der Rückreise von den Franzosen gefangen; 1792 trat er als Erbe des Lord Hutingdon, seines Oheims, unter diesem Namen ins Oberhaus; 1794 starb sein Vater, u. er wurde Graf M., ging noch in demselben Jahre, jedoch ohne Erfolg, nach der Vendée, um die Royalisten zu unterstützen, kämpfte dann in den Niederlanden unter dem Herzog von York, wurde aber schon 1795 durch General Abercrombie ersetzt; 1796 leitete er die unglückliche Landung von Quibéron u. widersetzte sich 1799 der Union Irlands mit England; 1804 wurde er Chef der britischen Truppen in Schottland, 1804 Constable des Towers, 1805 Lordlieutenant von Irland u. 1806 Großmeister der Artillerie, 1811 u. 1812 vertheidigte er die Irländer, namentlich die Emancipation der Katholiken; 1814–23 war er Generalgouverneur von Indien, wo er 1817 die Gebirgsvölker von Nepaul besiegte u. alle Mahrattenstaaten unterjochte; s.u. Indien (Gesch.). Seit 1823 lebte er auf seinen irischen Besitzungen u. st. dort 1826. Er schr.: Über den beruhigenden Zustand Irlands, Dublin 1797.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 353.
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