Montagnards

[406] Montagnards (spr. Mongianjar, d.i. Bergbewohner), 1) die Mitglieder der äußersten Linken (der sogenannten Bergpartei) in der französischen Nationalversammlung, vgl. Frankreich, Gesch. VII. D); 2) in den Tagen nach der Februarrevolution 1848 zu Paris ein Corps von etwa 1000 Mann, welches größtentheils aus erwerblosen Arbeitern u. Leuten zweideutigen Rufes bestand, von den Clubs gebildet worden war u. vom damaligen Polizeipräsidenten Caussidière protegirt wurde, um angeblich für die Ruhe u. Ordnung der Stadt Paris zu sorgen. Da sich dieses Corps keinem Oberbefehl unterordnen wollte u. bei der angeblichen Polendemonstration am 15. Mai sich durch Gewaltthätigkeiten gegen die Nationalversammlung compromittirte, wurde es am 16. Mai aufgelöst. 3) (Republikanische Garde), eine 1850 in Südfrankreich verbreitete revolutionäre Gesellschaft, eine Fortsetzung der Solidarischen Republik, welche der Regierung, bes. durch Steuerverweigerung, Verlegenheiten bereiten wollte. Sie war bes. in der Provence ausgebreitet u. hatte Verzweigungen in Lyon (hier die Lyonnais od. Voraces [die Gefräßigen] genannt), St. Etienne u. Grenoble; 4) Indianerstamm, zu den Algonkinern (s.d. C) b) gehörig.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 406.
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