Multan

[522] Multan (Mooltan), 1) Provinz in der Präsidentschaft Lahore (Pendschab) des angloindischen Reichs, bis 1818 im Besitz der Afghanen, hat 732 QM. u. 971,175 Ew.; fast ganz eben, doch ist im Norden die Salomonskette: bewässert vom Sind, Dschenab, Punschund, Gomul u.a.; an deren Ufern fruchtbar u. angebaut, sonst aber (einige Oasen abgerechnet) dürr u. unfruchtbar. Man baut Getreide (Reis, Hirse, Weizen, Gerste), Gartenfrüchte, Baumwolle, Indigo, Südfrüchte; zieht Vieh (Kameele, Rinder, Schafe, Ziegen, mit Milchwirthschaft) u. Seide. Von Raubwild finden sich: Tiger, Leoparden, Schakals; Antilopen, Geflügel. Einw. sind Hindus, Afghanen, Beludschen, meist muhammedanischen Glaubens; 2) Stadt u. Hauptort der Provinz, unfern des Dschenab, befestigt, Citadelle, viele Moscheen u. heilige Gräber, Hindutempel, muhammedanische Hochschule, Manufacturen in Zitz, Teppichen, Seidenzeugen, bedeutender Handel; 84,000 Ew. Die Citadelle wurde am 22. Jan. 1849 von den Engländern eingenommen u. später größtentheils demolirt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 522.
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