Mylius [2]

[603] Mylius, 1) Joh. Christoph, geb. 1710 in Buttstädt, war Universitätsbibliothekar in Jena u. st. 1754; er schr.: Bibliotheca anonymorum et pseudonymorum, Hamb. 1740; Memorabilia bibliothecae jen., Jena 1746. 2) Christlob, geb. 1722 zu Reichenbach in der Oberlausitz; Arzt, lebte in Berlin, wo sich Lessing (s.d.) an ihn anschloß, u. wo er eine Zeit lang die Rüdigersche (nachmals Vossische) Zeitung redigirte; er ging 1753 nach England u. st. 1754 in London. Er übersetzte Einiges aus dem Englischen, gab die Zeitschriften: Der Freigeist, Lpz. 1746, 52 Stücke; Der Naturforscher, ebd. 1747–48, 2 Jahrg., u.a.m. heraus u. schr. die Lustspiele Die Ärzte, 1746; Der Kuß, 1749, u.a.; Vermischte Schriften, Berl. 1754. 3) Wilhelm Christhelf Siegmund, geb. 1753 in Berlin, studirte die Rechte, beschäftigte sich aber später mit den Schönen Wissenschaften, verlor in dem Kriege von 1806 den größten Theil seines Vermögens u. st. 1827. Er übersetzte Gil Blas, Candide, Peregrine Pickle, Roderich Random u.a. englische Romane; bearbeitete Destouches, Berl. 1779; Molière (mit Meißner), ebd. 1780; u. schr. Kleine Erzählungen u. Schwänke, Berl. 1781–89, 6 Bdchn.; Der fliegende Mensch, ebd. 1784; Mann von Gefühl, ebd. 1794, 3. Aufl.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 603.
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