O-Farrill

[220] O-Farrill, Don Gonzalo O-F., geb. in Havaña 1753; wurde in Sovéze in Frankreich erzogen u. trat 1766 in spanische Kriegsdienste, wo er sich vor Mahon u. Gibraltar auszeichnete; 1780 nahm er Urlaub, studirte in Paris u. Berlin die Kriegskunst u. leitete dann die Militärakademie zu Puerto de S. Marine bei Cadix. 1793–95 zeichnete er sich gegen Frankreich aus, berichtigte dann die Grenzen in den Pyrenäen u. wurde 1798 Generalinspector des Fußvolks. Später war er Gesandter in Berlin, commandirte die spanischen Truppen in Toscana u. wurde 1808 Generaldirector der Artillerie u. Kriegsminister. Als Ferdinand sich nach Bayonne begab, ließ er O. als Mitglied der Regierungsjunta zurück. Er vertheidigte als solcher die Rechte seines Königs, that dem Aufstande in Madrid am 2. Mai Einhalt u. faßte im August 1808 mit Mazarredo u. Cabarrus die Denkschrift ab, welche die Spanier von den vortheilhaften Folgen der Verbindung mit Frankreich überzeugen sollte. Er blieb auch unter der Regierung des Königs Joseph Napoleon Kriegsminister u. huldigte nach Ferdinands VII. Rückkehr diesem Letztern schriftlich, welcher ihn jedoch als Hochverräther verurtheilen u. seine Güter einziehen ließ. O-F. fand Schutz in Paris, wo er mit Azanga eine Vertheidigungsschrift ihres Verhaltens herausgab, u. st. hier.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 220.
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