Oaxāca

[171] Oaxāca (Oajaca, spr. Oachaca), 1) Departement der Föderativrepublik Mexico, an den Stillen Ocean u. die Staaten Guerrero, Veracruz, Tabasco, Chiapas u. Guatemala grenzend, 4150 QLeguas od. 1577 QM., sehr gebirgig durch die Cordilleren; Spitzen: Cerro de Sentualtepek, 7050 Fuß; Küstenflüsse: Rio Verde, doch schiffbar, Tecoyama, Chiometepec, Alvarado, Chimalapa, durch welchen eine Verbindung der beiden Oceane durch den Guascualco bewirkt werden sollte, aber zu viel Hindernisse fand; See: Istepec; fruchtbarer Boden, an den Meeresufern große Hitze, weiter im Innern mild, wird nach europäischer Art angebaut; bringt die mexicanischen Producte, vorzüglich schöne Ananas, Waldholz (Gummibäume); Cochenille, Vanille, Indigo; Gold, Silber, Blei, Kupfer, Quecksilber. Industrie ist gering, Cochenille ist der Handelsartikel; doch fehlen zum Aufblühen des Handels zur Zeit noch gute Straßen, sowie bequeme Seehäfen; die projectirte Eisenbahn über den Isthmus von Tehuantepec wird durch O. führen. Gesammtbevölkerung 1857: 526,000 Ew., worunter Indianer in Urstämmen, z.B. die Guabos am Golf von Tehuantepec, die Tequisistecos u. Zapoteken. O. begreift die alten Länder Mixteka u. Tzapotera, welche 1521 von J. Nuñez de Cordova den Spaniern unterworfen, 1528 colonisirt wurden u. eine Intendanz von Neuspanien bildeten; 2) Hauptstadt, hieß erst Antequera, liegt am Rio Verde; Sitz der Regierung u. eines Bischofs, bischöflicher Palast, Kathedrale, 21 Klöster, 2 Hospitäler, 2 Collegien, 25,000 Ew., gegründet 1528; 3) (Marquisat vom Thale O.), ehemalige Besitzung von 4 Villas u. 49 Dörfern im Staate O. der Familie des Cortes (zur Dankbarkeit ihm geschenkt) gehörig; 18,000 Ew.; Hauptort: Marquisade am Atoyaque mit 100 Familien.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 171.
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