Parament

[670] Parament (v. lat.), 1) überhaupt ein liturgisches Gewand des katholischen Priesters, gewebte od. gestickte Bekleidung od. Verzierung des Altars, des Bodens etc. Die hauptsächlichsten P-e sind die Casel, das oberste Gewand des Messelesenden, die Dalmatik, Bekleidung des ministrirenden, Pluviale, des assistirenden Geistlichen, die Stola, der lang herabhängende seidene Streifen um den Hals, das Manipel, am linken Arm herabhängend, die Albe, das lange weiße Unterkleid, die Kelchbedeckung (s. Kelch), die Altar- u. Communiontücher, die Antipendien, Altarvorhänge, Teppiche u. Fahnen; 2) im engeren Sinne die Kleidung des Priesters bei liturgischen Handlungen. Obgleich die P-e der letzten Jahrhunderte reich an glänzenden Verzierungen sind, so zeichnen sich doch die des Mittelalters in Gold-, Silber- u. Seidenstoff durch kunstreiche, prachtvolle u. solide Arbeit vorheilhaft aus, welche in Klöstern, von reichen od. fürstlichen Frauen, wie von den Weber- u. Stickerzünften angefertigt wurden. In der neuesten Zeit. hat sich daher auch die kirchliche Archäologie u. Kunstgeschichte dieser P. zugewendet u. vielfache Nachahmungen der alten hervorgerufen. Vgl. Fr. Bock, Geschichte der liturgischen Gewänder des Mittelalters, Bonn 1858.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 670.
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