Pellĭco

[790] Pellĭco, Graf Silvio P., geb. 1789 zu Saluzzo in Piemont, hielt sich in seiner Jugend in Lyon auf u. wurde dann Professor der Französischen Sprache am Militärwaisenhause in Mailand. Er gründete 1819 mit Manzoni, Sismondi u.a. das Journal Conciliatore, dieses wurde aber 1820, des Carbonarismus verdächtig, verboten, u. P. nach Ausbruch der piemontesischen Revolution 1820 gefangen gesetzt, 1622 auf die Insel S. Michele bei Venedig gebracht u. zum Tode verurtheilt, indeß vom Kaiser zu 15jähriger Kerkerstrafe begnadigt u. auf den Spielberg bei Brünn gesetzt. Am 1. Aug. 1830 erhielt er seine Freiheit wieder u. lebte als Secretär der Marquise von Barolo in Turin, wo er 31. Jan. 1854 starb. Er schr. die Trauerspiele Laodamia u. Prancesca da Rimini, Mail. 1818 (deutsch von Schädelin, Zürich 1635); Gismonda da Mendrisio, Leoniero da Dertona, Erodiade (diese zusammen Tur. 1832), Tommaso Moro, Tur. 1833; Le mie prigioni, ebd. 1833 (deutsch von Becker, Lpz. 1833). Seine Erzählungen u. Dramen gesammelt in Opere, Pad. 1831, 2 Bde., Lpz. 1834; Opers inedite, Tur. 1837, 2 Bde.; seine Tragödien, deutsch von Kannegießer u. Müller, Zwick. 1835. Er übersetzte auch Byrons Manfred; vgl. Chiala, Vita di S. P., Tur. 1852.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 790.
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