Petechien

[894] Petechien (Petechiae), kleine, von, unter die Oberhaut ergossenem Blute herrührende, sich nicht über die Haut erhebende Flecken, den Flohstichen ähnlich, aber ohne Punkt in der Mitte, bei dem Druck mit dem Finger verschwindend, aber gleich zurückkehrend, meist bleichroth, od. auch violett, braunlich, selbst schwarz, nur selten bis zur Größe eines Fingernagels, od. noch größer von dem Durchmesser eines od. mehrer Zolle, damals Ecchymosen, Vibices, bezeichnet. Sie kommen unter sehr verschiedenen Verhältnissen vor, ohne Fieber (s. Blutflecke), häufig aber mit Fieber, welches denn auch wohl den Namen daher als Petechienfieber (Febris petechialis) od. Fleckfieber erhält. Daher Petechianosis (Morbus maculosus), die Blutfleckenkrankheit, s.u. Blutflecken 1). Im Allgemeinen deuten sie auf Neigung zur Auflösung der Säfte od. Schwäche der Haut hin u. sind daher oft Begleiter des Faul- od. typhösen Fiebers, kommen aber auch bei anderen Fieberarten, bes. gastrischen, selbst entzündlichen vor, sind überhaupt mehr zufällige Erscheinungen der Fieber. Kritisch sind sie selten, erfordern auch an sich keine eigene Behandlung od. eigene Rücksichten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 894.
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