Phrynĭchos

[103] Phrynĭchos, 1) Sohn des Polyphradmon, ein Athener, griechischer Tragiker, angeblich Schüler des Thespis, um 510 v. Chr., starb nach 476 in Sicilien. Seine Verdienste um die Tragödie bestehen bes. darin, daß er Frauen auf die Bühne brachte, für den Dialog den trochäischen Tetrameter erfand od. regelmäßiger anwendete, jeden Gegenstand der Mythologie u. jedes Mittel, die Affecte zu erregen, für die Tragödie anwendbar fand. Die Chorgesänge nahmen auch bei ihm noch den größeren Theil der Tragödie ein. Unter seinen Stücken, deren man neun zählt u. die noch nach Äschylos u. Sophokles gekannt u. gerühmt wurden, von denen sich aber nichts erhalten hat, werden bes. die Φοίνισσαι u. die Μιλήτου ἅλωσις ausgezeichnet. 2) Sohn des Eunomides, Athener, Dichter der ältern Attischen Komödie um 400 v. Chr.; in seinen Dichtungen, von denen sich nur Fragmente von 10 erhalten haben, zeigte er weniger Genialität u. Erfindungsgabe als Bühnengewandtheit u. guten Geschmack. 3) P. Arabios, aus Bithynien, Sophist unter Marc Aurel u. Commodus; er schr.: Ἐκλογὴ ῥημάτων καὶ ὀνομάτων ἀττικών, in alphabetischer Ordnung, herausgeg. Rom (1517); von Höschel, Augsb. 1601; von Lederlin u. Hemstherhuis, Amsterd. 1706, Fol.; von Pau, Utr. 1739; von Lobeck, Lpz. 1820; Προπαρασκευὴ σοφιστική, Auszug in Bekkers Anecdota graeca.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 103.
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