Phthalsäure

[104] Phthalsäure (Phthalinsäure, Dekatetryl-, Naphthalin-, Alizarinsäure),C16 H4 O6 + 2 HO, entsteht beim Kochen des Naphthalins od. des Naphthalinchlorids mit Salpetersäure, od. auch neben Oxalsäure beim Behandeln des Alizarins mit Salpetersäure od. ähnlichen Oxydationsmitteln. Aus Wasser krystallisirt bildet sie große farblose rhombische Tafeln von saurem Geschmack, schmilzt bei 105° u. sublimirt bei höherer Temperatur, indem sie wasserfrei wird. Sie löst sich in Wasser u. Alkohol, röthet Lackmus u. bildet mit Basen meist krystallisirbare u. lösliche Salze. Die Amidverbindung der P. ist das Phthalimid (ähnlich dem Succinimid). Das Anhydrit der P. krystallisirt in elastischen, bei 105° schmelzenden Nadeln, löst sich wenig in Wasser, leicht in Alkohol u. Äther; beim Verdunsten der ammoniakalischen Lösung bleibt Phthalaminsäure in seidenglänzenden Nadeln krystallisirt zurück.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 104.
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