Podăgra

[228] Podăgra (gr.), 1) Fußfalle, Fußschlinge; 2) (Podalgie), örtliche, die Gelenke des Fußes u. bes. die große Fußzehe, od. auch die Ferse befallende Gicht, welche sich bes. durch die meist im Herbst od. Frühjahr wiederkehrenden Anfälle u. durch sehr empfindliche Schmerzen auszeichnet. Sie befällt in der Regel nur Männer von mittleren Jahren, mit wohlgenährtem Körper, ist erblich, dauert 1–3 Wochen u. ist eigentlich als die einfachste u. regelmäßigste Form der Gicht anzusehen; daher Podagristen in der Zwischenzeit gewöhnlich sich sehr wohl befinden. Nach öfterer Wiederkehr wird das P. jedoch oftmals mit mehren anderen gichtischen od. auch sonstigen chronischen Leiden complicirt. Ruhe, streng diätisches Verhalten u. Anwendung äußerer Wärme, Enthaltung von Wein u. anderen hitzigen Getränken, Umwickelung des Fußes mit Flanell, durch zeitige Anwendung von kaltem Wasser u. ähnliche Mittel sind Haupterfordernisse; vgl. Gicht; 3) Krankheit der Hühner u. Truthühner, Folge kalter, unreinlicher Ställe neben schlechtem Futter. Die Thiere haben steifen, schweren Gang, rothe, sehr angeschwollene Füße u. sind nicht im Stande, sich auf den Stangen zu erhalten. Man muß die Ursachen entfernen u. die Füße mit Kapaunerfett einreiben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 228.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: