Pottfisch

[443] Pottfisch (Physeter L.), Gattung aus der Familie der Zahnwalifische, hat großen, aufgedunsenen, 1/4 od. wohl gar 1/3 der Körperlänge betragenden Kopf; der Oberkiefer ist breit u. hoch, ohne od. nur mit 2 kleinen Zähnen unter dem Zahnfleisch; in der untern, schmalen u. verlängerten Kinnlade sind aber gerade, dicke, kegelförmige, in Lücken des Oberkiefers einpassende Zähne; Spritzlöcher sind in einer gemeinschaftlichen Mündung; er spritzt das Wasser vor sich hinaus. Der obere Theil des Kopfes besteht fast nur in großen, durch Knorpel getrennten u. bedeckten Höhlungen, in denselben ist der in der Kälte gerinnende Thran, der im Handel unter dem Namen Sperma ceti od. Wallrath (s.d.) bekannt ist u. weshalb diese Thiere vorzüglich ein Gegenstand der Jagd sind. Auch liefert der P. die wohlriechende Substanz Ambra, welche sich wahrscheinlich als Concrement in den Gedärmen erzeugt. Die Jagd auf den P. ist sehr gefährlich, indem er, harpunirt, auf das Boot, welches ihn jagt, losgeht u. dasselbe mit dem Schwanz umwirft. Er findet sich am häufigsten in den südlichen Meeren, westlich von Chile u. an den Küsten. Arten: Großköpfiger P. (Cachelot [Kachelot], Ardluck, Physeter macrocephalus), auf dem Rücken ist ein länglicher Höcker, der Rücken ist schwärzlich, der Bauch weißlich, in der Unterkinnlade 20–30 Zähne; das linke Auge ist viel kleiner als das rechte; lebt fast in allen Meeren, gibt den meisten Wallrath, welcher sich bei ihm auch durch Kanäle über den Leib verbreitet; wird 70–80 Fuß lang u. kann Haifische hinunterschlucken; Fang wie der des Wallfisches; Trumpo (Phys. trumpo), vielleicht nur Abart des vorigen, Kleinäugiger P. (Phys. microps), auf 50 Fuß lang, hat 22 Zähne auf jeder Seite, verschluckt Haifische, jagt Seehunde bis aufs Land; Augen klein, Rückenfinne zugespitzt, u. m. a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 443.
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