Pulszky

[687] Pulszky, Franz Aurel, geb. 1814 zu Eperies in Ungarn, widmete sich bis 1833 dem Studium der Philosophie u. Jurisprudenz; nach einem längeren Aufenthalte in Deutschland u. Italien kehrte er nach Ungarn zurück, wo er ein eifriger Anhänger der nationalen Partei wurde, deren Ideen er auch als Abgeordneter des Sároser Comitats auf dem Reichstage von 1840 vertrat; 1845 zog er sich von den Staatsgeschäften zurück u. widmete sich auf seinem Landgute Szécseny im Neograder Comitat der Landwirthschaft u. den Studien. Als 1848 die Märzunruhen ausbrachen, wurde er in Pesth als Unterstaatssecretär in das Finanzministerium berufen, ging später nach Wien u. kehrte nach dem Wiener Octoberaufruhr nach Ungarn zurück, wo er Mitglied des Landesverwaltungsausschusses wurde; als aber Windischgrätz in Ungarn einrückte, verließ P. Ende Decbr. 1848 sein Vaterland, ging nach Paris u. 1849 von da nach London, wo er als Vertreter der revolutionären Interessen seines Vaterlandes wirkte. 1851 begleitete er Kossuth nach Nordamerika u. 1852 wurde er in Österreich mit 26 Andern in contumaciam zum Tode verurtheilt. Er schr.: Aus dem Tagebuche eines in Großbritannien reisenden Ungarn, Pesth 1837; Die Jacobiner in Ungarn, Berl. 1851 (deutsch Lpz. 1851, 2 Bde.); White, Red, Black, Lond. 1852, 3 Bde. (deutsch, Kassel 1853, 5 Bde.). Seine Gattin Therese P., geb. Walther, geb. 1815 in Wien u. ihm 1845 vermählt, schr.: Memoirs of a Hungarian Lady, Lond. 1850, 2 Bde. (deutsch Lpz. 1850), u. gab mit ihrem Gatten Tales and Traditions of Hungary, Lond. 1851, 2 Bde. (deutsch Berl. 1851) heraus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 687.
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