Quentin, St.

[760] St. Quentin (spr. Säng Kangtäng), 1) Arrondissement im französischen Departement Aisne, 19,6 QM., 127,900 Ew.; 2) (Augusta Veromanduorum), Hauptstadt hier, an der Somme, den Kanälen Crozat u. St. Q. u. an der französischen Nordbahn (Paris-Brüssel); Festung dritten Ranges, Kathedrale, Handelsgericht, Botanischer Garten, Fabriken in Baumwollenwaaren, Tüll u. Hüten, Bleichanstalt, Papiermühlen, Brauereien, Handel, einige Beguinenhäuser; 23,000 Ew. Geburtsort von Petr. Ramus. Hier 10. August 1557 Niederlage der Franzosen durch Philipp II. von Spanien; die Festung capitulirte 12. März 1814 an die Russen unter Geismar. 3) Kanal in diesem Departement, verbindet die Seine u. Somme mit der Schelde; wird durch die Quellen der beiden letztern gespeist, ist 6 (8) Meilen lang, 24 Fuß breit, steigt von St. Q. bis Tronquoy durch 6 Schleußen 40 F., fällt bis Cambray durch 18 Schleußen 130 Fuß, geht bei Tronquoy 3300 F., bei Bellicourt 17,400 F. durch die Erde u. zweimal über die Schelde, geendigt 1810. 4) Cantonsort u. Marktflecken im Arrondissement St. Marcellines, Departement Isere; 1400 Ew. 5) Gruppe aus dem Archipel der Niedrigen Inseln (Polynesien).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 760.
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