Römeling

[307] Römeling, Christ. Ant., stammte aus Hoya, studirte in Bremen u. Jena, wurde 1701 Garnison- u. Schloßprediger in Harburg, neigte sich seit 1706 der in Harburg von Hamburg aus genährten Secte der Pietisten zu u. predigte dann öffentlich in deren Sinne, indem er die Lutherische Kirche ein Babel, die Bibel ohne Kraft u. die Sacramente bloße Ceremonien nannte; 1709 wurde er von seinem Amte suspendirt u. im Febr. 1710 wegen Heterodoxie ganz abgesetzt u. des Landes verwiesen. Er ging nach Altona, u. da er sich über die Evangelische Kirche u. den Kurfürsten ungeeignet aussprach, wurde er 1711 von da ausgeliefert u. in Harburg gefangen gesetzt; durch genügende Erklärung wegen seines künftigen Verhaltens gegen die Kirche freigelassen, ging er nach Bremen u. 1713 nach Leyden, wo er auf die Seite der Gichtelianer trat, aber sich mit Uberfeld verfeindete u. von diesem in den Bann gethan wurde; er soll auch in England gewesen sein u. starb zwischen 1750 u. 1755 zu Harlem. Er schr. u.a. Nachricht von seiner Ausführung aus Babel u. Zerstörung Babels vor Mitternacht u. Morgen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 307.
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