Ratanhia

[832] Ratanhia (Radix ratanhiae), spannenlange, einen Federkiel bis Daumen dicke, sehr ästige, außen dunkelbraunrothe, innen gelblich röthliche Wurzel, von mehren Arten der Gattung Krameria (s.d.), bes. von Krameria triandra u. Krameria ixina (von letzter die Rad. rat. Antillarum, der erstern sehr ähnlich an Aussehen u. gleich an Wirkung). Die dunkele Rinde hat einen stark zusammenziehenden, dann bitteren Geschmack; die innere holzige Substanz ist fast geschmack- u. kraftlos. Die R. wird in Pulver u. im Decoct als tonisches, adstringirendes, blutstillendes Mittel gegen Blutflüsse u. atonischen Zustand des Zahnfleisches, bes. aber das Ratanhiaextract (Extractum ratanhiae, in großen, festen, trockenen Massen, von glasigem Bruch, schwarzbrauner Farbe in den Handel kommend, ein rothbraunes, an der Luft dunkler werdendes Pulver gebend, einen herben Geschmack habend, sich in Alkohol fast ganz mit dunkelrother Farbe auflösend, in sehr verdünnter Auflösung von schwefelsauerem Eisengrünlichbraun gefärbt werdend, außer Gallussäure, Gerbestoff, Extractivstoff, nach Peschier die Kramersäure bildend), gegen Blutflüsse mit Erfolg angewendet. Ratanhiatinctur (Tinct. rat.), aus Ratanhiawurzel, u. Weingeist, mittelst Digestion bereitet, von braunrother Farbe.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 832.
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