Raude

[849] Raude (Räude), 1) so v.w. Psoriasis; 2) trockner Hautausschlag bei Thieren, bes. Pferden, Schafen u. Hunden; entsteht durch die Krätz- od. Randemilbe, welche durch Übertragung auf gesunde Thiere dieselbe Krankheit hervorbringt. Die Ansteckung erfolgt zwischen dem 10. u. 16. Tage. Man unterscheidet die trockne u. die feuchte od. fette R. Bei erster sind die kahlen Stellen mit weißen, staubartigen Schuppen bedeckt, unter ihnen finden sich nässende Stellen; bei letzter wird sehr reichlich eine fette, klebrige Jauche abgesondert, aus welcher sich Borken bilden. Räudige Thiere scheuern sich beständig, magern ab, die Füße schwellen an u. schließlich entsteht Hautwurm, Rotz od. Faulfieber. Das Heilmittel besteht in Anwendung der Walzschen Lauge: 4 Theile Ätzkali, 5 Theile Pottasche od. 60 Theile Buchenasche mit Rindsharn zu Brei gemacht u. 6 Theile Hirschhornöl, 3 Theile Öl, 100 Theile Rinderharn u. 800 Theile Wasser zugesetzt. In dieser Lauge badet man die Thiere od. wäscht sie damit. Innerlich gibt man bittere, stärkende Mittel. Die Homöopathie wendet Sulphur, Sepia u. Dulcamara im Wechsel an. 3) Eine Art Kartoffelkrankheit, s.d. b). 4) (Raudigkeit), an Pflanzen so v.w. Aussatz 5).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 849.
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